Die Königsbronner Anschlagtechnik

Die erste mögliche Einbaumethode wird als Königsbronner Anschlagtechnik, kurz KAT, bezeichnet. Sie eignet sich zur seilwindenunterstützten Fällung mit einer Einbauhöhe des Zugseiles in 5 bis 6 m Höhe vom Boden aus. Hierzu werden folgende Ausrüstungsgegenstände benötigt:

  • Nordforest Baumzugseil
  • Teleskopgestänge
  • Schubhaken
  • Münchehofer Sicherheitsgabel (optional)
  • Schäkel

Der Einbau erfolgt folgendermaßen: Auf ein vorhandenes Gestänge wird anstelle der Säge ein Schubhaken aufgesteckt. Dieser dient als Zug- und Schubhilfe. Das Nordforest Baumzugseil wird mit einem Schäkel in 5–6 m Höhe von Ast zu Ast um den Baum herumgeführt.

Anschließend wird der Schäkel zu Boden gelassen/gezogen und mit dem Seil verbunden. Durch Ziehen am freien Seilende wandert der Schäkel mit dem Seil nach oben. Das freie Seilende wird mit dem zweiten Schäkel an der Schlaufe des Windenseiles befestigt. Die Fällung kann beginnen.

Bei astfreien Bäumen wird das Seil am Boden verbunden und danach mit der Anschlagkralle/Gestänge nach oben geschoben. Durch Ziehen am freien Seilende wird die Schlaufe, gehalten von der Kralle, zusammengezogen.

Die Königsbronner Stahlseiltechnik

Dieses Verfahren richtet sich an alle, die ein Baumzugseil aus Stahl einsetzen möchten. Solche Seile verfügen über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind deshalb für Gelegenheitsanwender interessant. Dafür sind Baumzugseile aus Stahl pro Meter allerdings deutlich schwerer als solche aus Kunststoff, wodurch auch ihre Handhabung mehr Kraft erfordert. Das Verfahren ist für Seilwinden mit einer Zugleistung von bis zu 8,5 t geeignet. Ein Klettern oder Einbauen mit Leitern entfällt. Dadurch ist es weniger gefährlich. Ergonomische und wirtschaftliche Vorteile sind das Resultat.

Mit der Königsbronner Stahlseil-Technik (KST) können Baumzugseile aus Stahl schnell, sicher und mit geringem Kraftaufwand in Baumhöhen bis zu 10 m eingebaut werden. Folgende Utensilien werden für das Verfahren benötigt:

Der Wurfbeutel mit der Reepschnur wird mit Hilfe des Schubhakens, der auf dem Gestänge angebracht ist, über die höchstmögliche Astgabel gelegt. Der Beutel wird mit dem Schubhaken so über den Ast gelegt, dass er hinter dem Ast herunter fällt. Die Einzugsöse des Stahlseiles wird an dem Karabiner des Wurfbeutels befestigt. Das Stahlseil kann dann mit der Reepschnur hoch in den Baum und über die Astgabel gezogen werden.

Die kurze Einzugöse sorgt dafür, dass das Baumzugseil gut über die Astgabel rutscht. Die Schlaufen des Baumzugseiles werden anschließend mittels Schäkel mit dem Hauptwindenseil verbunden, sodass das Baumzugseil umgelegt um den zu ziehenden Baum liegt. Das Stahlbaumzugseil darf keinesfalls geschnürt oder gar geknotet werden, da dies die Bruchlast unzulässig stark verringert.

Die Darmstädter Seilzugtechnik

Für den Einbau von Baumzugseilen in Höhen bis 15 Meter bietet sich die Darmstädter Seilzugtechnik an. Dieses Verfahren in der Dynaforce-Dyneema-Variante bedient sich einer Wurfbeutelschleuder, um eine Hilfsleine aus Dyneema in den Baum zu katapultieren. Durch das Gewicht des daran angehängten Wurfbeutels gleitet die Dyneema-Leine zu Boden. An diese Leine wird das Dynaforce-Baumzugseil befestigt und mittels der Dyneema-Leine in die Höhe, um den Baum herum und dann zu Boden gezogen. Beide Enden des Baumzugseiles werden mit einem Schäkel am Windenseil befestigt. Die Fällung kann beginnen.

Folgende Ausrüstung ist für die Darmstädter Seilzeugtechnik erforderlich.

  • Baumzugseil aus Kunststoff
  • Wurfbeutel
  • Wurfleine (Dyneema)
  • Wurfbeutelschleuder/Katapult

Obwohl der Einsatz der Wurfbeutelschleuder ein wenig Geschick verlangt, hat dieses Verfahren einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Bei korrekt eingebautem Seil kann die Kraft der Winde weit oben am Baum wirken, was vor allem bei schwierigen Fällungen und bei der Starkholzernte hilfreich ist.

Für das andere Ende des Seils

Es versteht sich von selbst, dass Bäume nicht mit Muskelkraft allein zu Fall gebracht werden, wenn Baumzugseile im Einsatz sind. In großen Betrieben übernehmen Forstschlepper mit angebauter Dreipunktseilwinde diese Arbeit, wobei auch hier das Baumzugseil und das eigentliche Windenseil mit einem Schäkel verbunden werden. Für ambitionierte Holzfäller sowie kleine und mittelgroße Forstbetriebe bietet sich hingegen der Einsatz unserer kompakten Spillwinden an. Diese sind auch im Gelände sehr gut zu transportieren und bieten hohe Zugleistungen. Außerdem sind sie sehr wirtschaftlich und daher für kleine Betriebe interessant, die nicht in kostspielige Maschinen investieren können oder wollen. Auch die seit Jahrzehnten bewährten Seilzüge von Nordforest, Greifzug oder Habegger sind für Fällaufgaben einsetzbar.

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