Wie eine Motorsägen-Zündkerze aufgebaut ist und was sie leisten muss

Zündkerzen für Kettensägen, aber auch für andere Motorgeräte und Fahrzeuge verfügen stark vereinfacht über die folgenden Bestandteile:

  1. Anschluss für den Kerzenstecker, ggf. mit SAE-Mutter
  2. Isolator
  3. Kerzenkörper mit Gewinde zum Einschrauben
  4. Dichtring
  5. Mittelelektrode
  6. Masseelektrode (n)

Der Zündfunke soll im Betrieb zwischen Mittel- und Masseelektrode überspringen und das Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum zum richtigen Zeitpunkt entzünden. Dieser Zündzeitpunkt ist ebenfalls wichtig für einen sauberen Motorlauf.

Worauf ist beim Kauf einer Motorsägen-Zündkerze zu achten?

Je nach Motor kommen an Kettensäge, Freischneider und Rasenmäher unterschiedliche Zündkerzen zum Einsatz. Dies lässt sich damit erklären, dass die Temperaturen, die an der Zündkerze auftreten, je nach Bauart des Motors unterschiedlich sind. Die Kerzen sind hierauf abgestimmt. Wichtig bei der Auswahl der Kerze ist der sogenannte Wärmewert. Dieser ist normalerweise in der Herstellerbezeichnung verschlüsselt. Weil dies zwischen den Herstellern aber nicht einheitlich ist, gibt es Vergleichstabellen im Internet zu finden. Bleibt die Zündkerze einer Motorsäge im Betrieb zu kalt, dann setzen sich die Elektroden und der Isolatorfuß mit Verunreinigungen und Ablagerungen zu. Der Motor wird dann immer schlechter anspringen oder im Betrieb aussetzen. Nur bei der richtigen Temperatur brennen viele Verunreinigungen sauber von der Kerze weg.

Andererseits können Zündkerzen auch zu heiß werden, dann kann es zu einer spontanen und unkontrollierten Verbrennung an der Kerze selbst kommen. Dieses Phänomen nennt sich Glühzündung, sie ist schädlich für den Motor und auch für die Zündkerze selbst. Beide Extreme zeigen sich auch im sogenannten Kerzengesicht, welches sich nach einiger Betriebszeit herausbildet. Je nach den Betriebsbedingungen können die Elektroden und der Isolatorfuß eine weiße, gelbe, rehbraune oder tiefschwarze Farbe annehmen, eben das erwähnte Kerzengesicht oder Kerzenbild. Es lässt sich durch Sichtprüfung beurteilen.

Montage einer Zündkerze bei Motorsägen

Die Zündkerze sitzt an Motorsägen normalerweise unterhalb der Abdeckung für Luftfilter und Vergaser. Diese lässt sich je nach Modell auch ohne Werkzeug entfernen. Sobald die Abdeckung entfernt wurde, lässt sich der Zündkerzenstecker am Zündkabel meist leicht ausmachen und abziehen. Bevor nun die Kerze selbst mit einem passenden Kombischlüssel für Motorsägen aus dem Zylinderkopf geschraubt wird, sollte die Umgebung der Kerzenbohrung gereinigt werden. Auf diese Weise kann kein grober Schmutz in den Zylinder fallen.

Wenn Sie die Zündkerze prüfen oder tauschen wollen, so sollte niemals eine kalte Kerze in einen betriebswarmen Motor geschraubt werden. Der Grund: Beim Abkühlen würde sich das Material sonst nahezu unlösbar zusammenziehen. An warmen Motoren daher, wenn überhaupt, nur vorsichtig mit dem Kombischlüssel festziehen und darauf achten, dass das Gewinde der Kerze nicht schief in den Zylinderkopf (Leichtmetall!) geschraubt wird.

Einige Zündkerzen verfügen im Neuzustand über eine abschraubbare Kappe, korrekt als SAE-Anschlussmutter bezeichnet. Bei Motorsägen bleibt diese in der Regel montiert, was jedoch abhängig vom verwendeten Zündstecker ist. Des Weiteren sollten Bohrung und Gewinde frei von Verschmutzungen sein. Empfehlenswert sind Motorsägen-Zündkerzen, die einen festen Anschluss haben. An diesen kann sich die Anschlussmutter nicht mehr durch Vibrationen lösen, eine mögliche Quelle für Zündstörungen.

Welche Zündkerze kaufen für welche Motorsäge?

In unserem Onlineshop finden Sie für die gängigen Motorsägen und Freischneider die passenden Ersatzkerzen. Angaben über den Kerzentyp finden Sie in der Bedienungsanleitung der Säge. Abhängig von den Anforderungen des Motors geben ausnahmslos alle Gerätehersteller die benötigten Zündkerzentypen an. Sollten Sie hierzu Fragen haben, stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

Kettensägenzündkerze überprüfen und wechseln

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Motorsäge wegen einer defekten oder verschmutzten Zündkerze nicht anspringt, können Sie diese meist problemlos herausschrauben und ansehen. Schon viele Motoren sprangen nicht an, weil zwischen den Elektroden ein winziger Faden oder eine andere Verschmutzung den Spalt überbrückte. In diesem Fall gibt es natürlich keinen Zündfunken. Dieser Fehler lässt sich mit dem bloßen Auge erkennen und durch Reinigen der Kerze mit einer Zündkerzenbürste beheben.

Mit einer Fühlerlehre ist auch die Prüfung des Kerzenspaltes zwischen Mittel- und Masseelektrode möglich. Dieses Maß ist meist in den technischen Daten des Herstellers zu finden. Bei längerer Betriebszeit kann es sich durch Abbrand oder Verschmutzung verändern. Bei zu großem Abstand zwischen den Elektroden springt der Zündfunke nicht mehr über. Ist der Abstand hingegen zu klein, entzündet sich das Kraftstoff-Luft-Gemisch unter Umständen nicht richtig. Ein Nachbiegen der Elektrode auf den richtigen Elektrodenabstand ist möglich, sollte aber wegen der möglichen Bruchgefahr nur behutsam erfolgen. Bei erkennbarer mechanischer Beschädigung eine neue Motorsägenzündkerze einbauen.

Eine bereits eingebaute Motorsägenzündkerze auf Funktion zu prüfen, ist an modernen Sägemodellen nicht mehr ohne weiteres möglich. Der Grund: Moderne Sägen oder Kleingeräte mit elektronischen Komponenten, wie z. B. M-Tronic von Stihl oder Husqvarna Autotune, können durch die althergebrachte Methode, die herausgeschraubte Kerze an Masse zu halten, Schaden nehmen. Hier ist der Gang zur Werkstatt notwendig. Wenn Ihre Motorsäge mit der eingeschraubten Zündkerze arbeitet, ist dies die sicherste und beste Funktionsprüfung.

In vielen Fällen ist allerdings nicht die Zündkerze die Ursache für Probleme mit dem Motor. Falsche Einstellung am Vergaser, ein schlecht gemischtes Zweitaktgemisch oder Verschleiß am Motor selbst sorgen häufig für Störungen und Startschwierigkeiten. Wenn Sie die Zündkerze prüfen, behalten Sie neben der Zündung auch diese Aspekte im Hinterkopf.