Wildblumenwiese selbst anlegen

Eine Wildblumenwiese auf Rasen anlegen? Geht das?

Wer unsicher ist, ob er ein Stück des Rasens im Garten für eine Blumenmischung „opfern“ soll, dem sei versichert, dass auch skeptische Naturen im Nachhinein oft Gefallen an der Blütenpracht finden. Mitunter findet sich im Garten auch eine Fläche, die ohnehin stark mit Moos bewachsen ist und die schon deshalb bearbeitet werden sollte. Statt aufwendig zu vertikutieren oder neuen Rasen zu säen, ist die Aussaat von Wildblumen eine gute Alternative. Eine Wildblumenwiese kommt zudem mit deutlich weniger Pflege aus. Auch Kinder lassen sich oft für ein solches Projekt begeistern und werden zu kleinen Entdeckern.

Bei der Fläche auf den Bildern wurde der Untergrund durch eine Fräse bearbeitet. Diese zerkleinert den bisherigen Bewuchs und lockert das Erdreich auf. Auf diese Weise erhalten Sie ein fertiges Saatbett. Wer mag, harkt etwaige Wurzeln oder Moosreste an den Rändern vorsichtig aus. Kleine, motorbetriebene Gartenhacken sind zum Umbrechen von Rasenflächen übrigens nur bedingt geeignet. Statt den Boden umzubrechen und zu durchmischen, fahren sie gewissermaßen darüber hinweg, besonders wenn der Boden zuvor sehr stark verdichtet war. Alternativ zur Fräse (oder zur körperlichen Ertüchtigung) kann die Fläche auch mit einem Spaten umgegraben werden. In diesem Fall sollte anschließend per Grubber und Beetrechen eine feine und ebene Struktur erzeugt werden. Dann ist der Boden fertig zum Einsäen der Wildblumensaat.

Wer über saure Böden verfügt, sollte über die Gabe von Kalk zum Anheben des pH-Wertes nachdenken. Ob ein Boden gekalkt werden sollte, lässt sich mit einem Indikatorstreifen für pH-Test nachweisen. Kalk lässt sich in Gartenmärkten bekommen, wobei er oft in größeren Säcken verkauft wird. Wenn der Boden der zukünftigen Wildblumenwiese schon sauer ist, ist es seine Umgebung häufig auch. Überschüssiger Kalk lässt sich dann gut als Rasenkalk auf der restlichen Fläche ausbringen und verbessert das Wachstum des Rasens.

Wann und wie erfolgt die Aussaat am besten?

Der Zeitpunkt der Aussaat ist in aller Regel das Frühjahr. April bis Mitte Juni ist als Faustregel ein guter Zeitraum, der für viele Saatmischungen passt. Natürlich steht der Zeitraum auch auf der Verpackung. Viele Sämereien verkraften ein paar Tage früher oder später problemlos.

Für die eigentliche Aussaat ist es empfehlenswert, das zum Teil sehr leichte Saatgut mit Sand in einem Kunststoffeimer oder einer Streuwanne zu vermischen. Es lässt sich dann leichter ausbringen. Notfalls geht dafür auch etwas Erde vom Beet. Die Saat sollte anschließend vorsichtig in den Boden eingearbeitet werden. Manch einer drückt sie mit einem Brett unter den Schuhen fest, leichtes Einharken der Samen funktioniert ebenso.

Wie oft muss ich gießen?

Unmittelbar nach der Aussaat sollte die künftige Blumenwiese feucht gehalten werden, das Wasser soll die die Saat aber auch nicht freispülen. Ein Regner, der in den Abendstunden zum Einsatz kommt, vollbringt hier ausgezeichnete Dienste. Je größer die Pflanzen werden, desto weniger künstliche Bewässerung ist nötig. Später kann darauf meist ganz verzichtet werden.

Wann und wie oft muss ich die Blumenwiese mähen?

Wildwiesen sind sehr einfach, was ihren Pflegeaufwand betrifft. Statt sich an herrlichen Sommertagen mit dem Rasenmäher plagen zu müssen, lässt sich in aller Ruhe ein Blick auf die zahlreichen Blüten und deren Besucher werfen. Einen kleinen Strauß für die Liebste zu entnehmen, ist ebenfalls möglich. ;-)

Wenn überhaupt gemäht werden soll, dann kann dies im Herbst nach dem Verblühen erledigt werden. Sofern das Schnittgut auf der Wiese verbleibt, haben die Pflanzen die Möglichkeit, sich selbst neu auszusäen. Wenn im nächsten Jahr neue Saat eingesät werden soll, z. B. bei einjährigen Arten, kann auf Mäharbeiten auch ganz verzichtet werden.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Anlegen, Beobachten und Bewundern Ihrer ganz persönlichen Naturoase.