Was gibt es alles, nach dem man sich verzehrt? Kaum ist es erlangt, wird das Leben doch erheblich komplizierter und teurer: Ein Auto, ein Lebenspartner, Kinder… Anderes reizt erst kaum, doch verfügt man darüber, wird es unverzichtbar: Ein Tablet zum Beispiel. Bevor ich selbst eines durch meinen Arbeitgeber erhielt, war es mir ein Rätsel, was so toll daran sein soll. Oder auch ein Vakuumierer. Bis mir so ein Gerät ans Herz gelegt wurde, fand ich tausend andere Dinge erstrebenswerter. Doch es ist ganz unglaublich, was man mit so einem Gerät alles anstellen kann.
Die Anwendungsmöglichkeiten eines Vakuumierergerätes gehen weit über das hygienische Verpacken von Lebensmitteln hinaus. Vor Trekking oder Kanutouren empfiehlt es sich, besonders wichtige und empfindliche Dinge wie Erste-Hilfe-Utensilien und Dokumente in Vakuum-Beuteln besonders sicher vor Staub und Feuchte zu schützen. Auch Sammler schätzen das Einschweißen seltener Bücher oder Wertgegenstände, um sie in Kellern ganz sicher vor Feuchte oder Schimmel zu bewahren.
Speisen herzustellen, seien sie fest oder sogar flüssig, ist ein recht aufwändiges Geschäft. Mit dem Vakuumierer ist es möglich, die eigene Verpackungsgröße zu produzieren und sogar Flüssigkeiten platzsparend zu lagern. Das Absaugen der Luft verlangsamt Verwesungsprozesse und beugt Gefrierbrand vor. Erfreulicherweise erhöht sich dadurch die Lagerfähigkeit um den Faktor drei bis fünf. Weiterhin ist das Vakuumieren eine besonders schnelle Methode, Fisch und Fleisch zu marinieren, denn durch den Unterdruck zieht die aromatische Marinade schneller ein. Frisch geerntete Beeren und Obst vakuumiert einzufrieren, ist eine hervorragende und aromaschonende Methode, die passenden Portionen einzulagern, ohne dass die Früchte Farbe und Form verlieren. Kaffee und Tee in preiswerten Großpackungen zu erwerben und in kleineren Gebinden wieder zu vakuumieren, ist ebenfalls clever. Wenn man auf einer Geschäftsreise nach Feierabend einen Angelausflug einschiebt und einen Vakuumierer mit sich führt, bleibt der gefangene Fisch vakuumiert in der Kühlbox länger frisch.
Ursprünglich wurde mir ein Vakuumierer eigentlich empfohlen, um Essen im Sous-vide-Verfahren zuzubereiten. Hierbei werden vakuumierte Lebensmittel im Wasserbad langsam und schonend gegart. Diese Weiterentwicklung des Niedrigtemperaturgarens ist eine Erfindung der französischen Spitzengastronomie aus den 1970er Jahren, die es mittlerweile Amateuren ermöglicht, zu Hause Essen auf den Punkt zu garen und dabei das Niveau der gehobenen Gastronomie zu erreichen. Sous Vide ermöglicht ungeahnte kulinarische Erlebnisse und entkrampft Zeitpläne, deren Missachtung ansonsten, wie bei einem perfekten Banküberfall, wenn nicht hinter Gittern, so doch im Desaster enden.
Tipp!

Worauf kommt's an?

Wichtig für Vakuumiergeräte ist ein kraftvoller und leistungsfähiger Motor, der auf starke Beanspruchung ausgelegt ist. Da er länger als haushaltsübliche Modelle im Dauerbetrieb benutzt werden kann, eignet er sich daher besonders für Angler und Jäger, die öfters größere Mengen Fisch oder Fleisch einlagern müssen. Die Möglichkeit die Vakuumbeutel mit einer doppelten Schweißnaht zu verschließen rundet die Sache dann ab. Wer häufig sensible Speisen vakuumiert sollte auf die Pulse-Funktion achten. Ist sie aktiviert, passt sich der Vakuumgrad automatisch der Nahrungsbeschaffenheit an, so dass Empfindliches nicht zerdrückt wird. Die Option zusätzlichen Vakuumbehälter anzuschließen macht es möglich auch flüssige Lebensmittel zu konservieren. Dabei werden die luftdichten Dosen meist über einen gesonderten Schlauch angeschlossen. Wer bei der Wildbretveredlung mit einem Vakuumierer arbeitet, sollte auf eine robuste und hochwertige Verarbeitung achten. Mein Gerät macht mir mittlerweile seit zwei Jahren Freude in der Küche.

Mein Gerät macht mir mittlerweile seit zwei Jahren Freude in der Küche. Neben dem Vakuumierer ist auch die Auswahl der passenden Beutel wichtig. Für die auf Zug arbeitenden Geräte sind zwingend Vakuumierbeutel mit einer Rillenstruktur nötig. Nur so kann die Luft aus dem Beutel abgezogen werden. Für Kammervakuumierer funktionieren auch glatte Beutel. Achten Sie auf spitze Knochen, damit der Beutel nicht beschädigt wird. Vor dem Einfrieren empfiehlt es sich, die Beutel sauber zu etikettieren und zu beschriften, damit nachher kein Durcheinander in der Truhe herrscht.