Kirrungen anlegen: Wie lässt sich eine gute Position finden?
Bevor Sie mit dem Anlegen der Kirrung beginnen, müssen Sie zunächst einen geeigneten Platz in ihrem Revier finden und natürlich die jeweiligen gültigen Landesgesetze beachten.
An Kirrungen für Schwarzwild wird sehr gern bei Schnee und/oder Vollmond gejagt. Mitunter macht diese Kombination die Nacht zum Tag, und sie können das Wild bei bestem Büchsenlicht optimal ansprechen.
Sind Ihnen die Stellen der Tageseinstände der Sauen bekannt, sollten Sie die Kirrungen in der Nähe dieser anlegen. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kirrungen schon am frühen Abend angenommen werden. Wechseln die Sauen aus weiterer Entfernung an, dauert es durch das Brechen auf dem Weg oft sehr lange bis sie die Kirrstelle erreicht haben.
Ein Orientierungszeitpunkt ist der Zeitpunkt, an dem die Sauen meist geschossen werden. Liegt dieser Zeitpunkt nach Mitternacht, sollten Sie darüber nachdenken, die Kirrung etwas näher Richtung Tageseinstand zu verlagern. Zur Orientierung wann die Sauen an der Kirrung waren eignen sich perfekt die Greiner Schwarzwild-Timer.
Welches Futter eignet sich für die Kirrungen?
Wenn Sie Kirrungen anlegen, sollten Sie Körnermais als Grundlage nutzen. Achten Sie aber darauf, nicht zu viel zu verwenden, da durch eine hohe Maisgabe das Rauschigwerden gefördert wird. Stattdessen eignen sich auch
- Eicheln
- Erbsen
- Futtergetreide
- Fallobst
Futter, das mit Maggi oder Trüffelwitterung angereichert wurde, können Sie ebenfalls für Ihre Kirrung verwenden. Die Futterzugabe ist auch davon abhängig, welche Vorräte Sie während der Erntezeit selbst anlegen konnten oder was Sie bei Landwirten in ihrer Umgebung erwerben können.
Da vor allem die Keiler mit höherem Alter Maiskirrungen eher meiden, können Sie hierfür auch die Gescheide von Ihrem erlegten Schalenwild als Material für die Kirrung verwenden.
Was gibt es bei der Futterausbringung zu beachten?
Grundsätzlich gilt: bei einer neu angelegten Kirrung mit sehr kleinen Mengen der Futterausgabe zu beginnen. Ist die Kirrung dann angenommen, kann die Menge gesteigert werden. Auch hierbei das jeweilige Landesjagdgesetz beachten, in Bayern darf auf 100 ha zum Beispiel nur 1 Kilo Mais gekirrt werden.
Wählen Sie den Zeitpunkt der Beschickung möglichst früh vor dem Abendansitz, da vor allem die erfahrenen Sauen alle Gerüche und Geräusche von Mensch und Hund wittern, was sie vom Besuch der Kirrung fernhält.
Sind die Schwarzkittel entgegen Ihren Erwartungen vor Ihnen an der Kirrung oder haben Sie keinen Hochstand an der Kirrstelle platziert, achten Sie beim Anpirschen ebenfalls darauf, nie in den Wind zu gelangen. Um einen sicheren Abschuss zu ermöglichen, sollte eine geeignete Schießunterlage zu ihrer Jagdausrüstung gehören.
Vermeiden Sie beim Anpirschen und beim Ansitz auf der Kanzel jegliche Geräusche wie beispielsweise Husten oder Räuspern. Beim Kauf ihrer Jagdbekleidung sollten Sie darauf achten, dass diese geräuscharm ist. Auch ein klingelndes Mobiltelefon kann Grund genug sein, die Sauen zu vergrämen, nicht vergessen das Handy lautlos zu schalten. Achten Sie bereits bei der Reviereinrichtung darauf, dass die Ansitzeinrichtungen (Leiter, Hochsitz, Kanzel) geräuscharm konstruiert sind und Bäume und Sträucher im Bereich des Schussfeldes ausgeschnitten sind.
Das oberste Gebot der Kirrjagd ist also immer Ruhe walten zu lassen. Nehmen Sie sich genügend Zeit, eine Kirrung anzulegen, den Ansitz genau zu planen und überstürzen Sie nichts – dann lässt der Jagderfolg nicht lange auf sich warten.