Kirrungen anlegen: Wie lässt sich eine gute Position finden?

Bevor Sie mit dem Anlegen der Kirrung beginnen, müssen Sie zunächst einen geeigneten Platz in ihrem Revier finden und natürlich die jeweiligen gültigen Landesgesetze beachten. 

An Kirrungen für Schwarzwild wird sehr gern bei Schnee und/oder Vollmond gejagt. Mitunter macht diese Kombination die Nacht zum Tag, und sie können das Wild bei bestem Büchsenlicht optimal ansprechen.

Suchen Sie bei einer nächtlichen Begehung Ihres Reviers nach Plätzen, an denen Sie auch bei bewölktem Himmel genug Büchsenlicht haben. Geeignet sind hier auch Altgrasflächen, nicht mehr genutzte Forstwege mit hellem Untergrund, abgeerntete, aber noch nicht umgepflügte Felder. In stark besiedelten Gebieten reicht gelegentlich schon die Rückstrahlung von Straßenbeleuchtung oder nahegelegen Städten für ausreichendes Licht. Trifft dies in Ihrem Revier nicht zu, haben Sie auch die Möglichkeit das Sternenlicht in klaren Nächten durch künstlich angelegte Hintergründe wie z. B. ausgelegtem Stroh zu verstärken.

Sind Ihnen die Stellen der Tageseinstände der Sauen bekannt, sollten Sie die Kirrungen in der Nähe dieser anlegen. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kirrungen schon am frühen Abend angenommen werden. Wechseln die Sauen aus weiterer Entfernung an, dauert es durch das Brechen auf dem Weg oft sehr lange bis sie die Kirrstelle erreicht haben.

Ein Orientierungszeitpunkt ist der Zeitpunkt, an dem die Sauen meist geschossen werden. Liegt dieser Zeitpunkt nach Mitternacht, sollten Sie darüber nachdenken, die Kirrung etwas näher Richtung Tageseinstand zu verlagern. Zur Orientierung wann die Sauen an der Kirrung waren eignen sich perfekt die Greiner Schwarzwild-Timer.

Welches Futter eignet sich für die Kirrungen?

Wenn Sie Kirrungen anlegen, sollten Sie Körnermais als Grundlage nutzen. Achten Sie aber darauf, nicht zu viel zu verwenden, da durch eine hohe Maisgabe das Rauschigwerden gefördert wird. Stattdessen eignen sich auch

  • Eicheln
  • Erbsen
  • Futtergetreide
  • Fallobst

Futter, das mit Maggi oder Trüffelwitterung angereichert wurde, können Sie ebenfalls für Ihre Kirrung verwenden. Die Futterzugabe ist auch davon abhängig, welche Vorräte Sie während der Erntezeit selbst anlegen konnten oder was Sie bei Landwirten in ihrer Umgebung erwerben können.

Da vor allem die Keiler mit höherem Alter Maiskirrungen eher meiden, können Sie hierfür auch die Gescheide von Ihrem erlegten Schalenwild als Material für die Kirrung verwenden.

Was gibt es bei der Futterausbringung zu beachten?

Grundsätzlich gilt: bei einer neu angelegten Kirrung mit sehr kleinen Mengen der Futterausgabe zu beginnen. Ist die Kirrung dann angenommen, kann die Menge gesteigert werden. Auch hierbei das jeweilige Landesjagdgesetz beachten, in Bayern darf auf 100 ha zum Beispiel nur 1 Kilo Mais gekirrt werden.

Achten Sie bei der Futterausbringung darauf, jeden Tag frisches Kirrmaterial auszulegen, denn verdorbenes oder verschimmeltes Futter nehmen die Schwarzkittel nicht an. Versuchen Sie bei der Ausbringung Futterplätze auf der gesamten Kirrung anzulegen. Dadurch verteilt sich die Rotte über eine größere Fläche. Durch das Einbringen des Futters in einen Spreu- oder Strohhaufen oder eine leichte Einarbeitung in den Boden können Sie eine längere Verweildauer der Rotte herbeiführen. Sobald Ihre Kirrung angenommen wurde, verändern Sie bei der Beschickung am Folgetag möglichst nichts. Beschicken Sie die angenommenen Stellen erneut mit dem gleichen Futter.

Wählen Sie den Zeitpunkt der Beschickung möglichst früh vor dem Abendansitz, da vor allem die erfahrenen Sauen alle Gerüche und Geräusche von Mensch und Hund wittern, was sie vom Besuch der Kirrung fernhält.

Sind die Schwarzkittel entgegen Ihren Erwartungen vor Ihnen an der Kirrung oder haben Sie keinen Hochstand an der Kirrstelle platziert, achten Sie beim Anpirschen ebenfalls darauf, nie in den Wind zu gelangen. Um einen sicheren Abschuss zu ermöglichen, sollte eine geeignete Schießunterlage zu ihrer Jagdausrüstung gehören.

Vermeiden Sie beim Anpirschen und beim Ansitz auf der Kanzel jegliche Geräusche wie beispielsweise Husten oder Räuspern. Beim Kauf ihrer Jagdbekleidung sollten Sie darauf achten, dass diese geräuscharm ist. Auch ein klingelndes Mobiltelefon kann Grund genug sein, die Sauen zu vergrämen, nicht vergessen das Handy lautlos zu schalten. Achten Sie bereits bei der Reviereinrichtung darauf, dass die Ansitzeinrichtungen (Leiter, Hochsitz, Kanzel) geräuscharm konstruiert sind und Bäume und Sträucher im Bereich des Schussfeldes ausgeschnitten sind.

Schwarzwild hat außerdem einen schlecht ausgeprägten Gesichtssinn, dafür aber einen hervorragend ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn.

Das oberste Gebot der Kirrjagd ist also immer 
Ruhe walten zu lassen. Nehmen Sie sich genügend Zeit, eine Kirrung anzulegen, den Ansitz genau zu planen und überstürzen Sie nichts – dann lässt der Jagderfolg nicht lange auf sich warten.