Eigentlich gar keine Maus: Aussehen und Verbreitung

Auch wenn die Haselmaus aussieht wie eine Maus und sogar ihren Namen trägt – eigentlich gehört das kleine Nagetier zur Familie der Bilche. Ihre nächsten Verwandten sind demnach Siebenschläfer, Baumschläfer sowie Gartenschläfer. Auch äußerlich gibt es Unterschiede zu den Mäusen, so zum Beispiel den dicht behaarten Schwanz, der ausschließlich den Bilchen vorbehalten bleibt.
Die Haselmaus besitzt ein orange-braunes Fell, wobei der Brust- und Halsbereich weiß gefärbt ist. Mit einer Körperlänge von circa 7 cm und einer Schwanzlänge von circa 6 cm erreicht die Haselmaus eine maximale Körperlänge von circa 13 cm und ist damit recht unscheinbar. Zu den markanten Erkennungsmerkmalen der Haselmaus zählen:
  • der dicht behaarte Schwanz
  • die schwarzen Knopfaugen sowie
  • die im Verhältnis großen runden Ohren

Die Haselmaus ist mit Ausnahmen in Teilen Skandinaviens, Irlands, Großbritanniens und der Iberischen Halbinsel auf dem ganzen Eurasischen Kontinent anzutreffen. In Deutschland jedoch verstärkt in den Mittelgebirgen, auch bei uns kann die Population regional stark variieren oder sogar lückenhaft sein.

Der Lebenszyklus des Tier des Jahres 2017

Die nacht- und dämmerungsaktiven Bilche vermeiden den Kontakt zum Boden. Sie klettern im dichten Geäst des Unterwuchses der Wälder und suchen dort nach Nahrung. Der dicht behaarte Schwanz dient ihnen dabei als Gleichgewichtsstütze. Brombeerbuschgruppen sind der Haselmaus liebstes Zuhause, da diese guten Schutz von oben bieten und sich im Gestrüpp ein gutes Nahrungsangebot findet.

Während der Sommerphase bauen Haselmäuse kleine, selbst ausgepolsterte Nester aus Geäst im Gestrüpp, während sie sich im Winter zum Schlafen zum Beispiel in Laubhaufen oder unter die Erde zurückziehen.

Ein Jahr nach ihrer Geburt werden die Bilche geschlechtsreif, sie paaren sich in der Regel direkt im Anschluss an die Winterruhe. Nach einigen Wochen bringt das Weibchen nun 2-5 Junge zur Welt,  welche dann noch 2 Monate von der Mutter gepflegt werden, um sich nach der Winterruhe von Oktober bis April selbst zu paaren.

Bis es zur direkten Interaktion oder Paarung kommt, kommunizieren die Haselmäuse über den Geruchssinn und legen Duftstempel.

Quelle: www.deutschewildtierstiftung.de

Das Lieblingsessen der Haselmäuse

Die Ernährung von Haselmäusen richtet sich nach der Jahreszeit und dem davon abhängigen Nahrungsangebot. Im Frühling fressen die kleinen Nager überwiegend Knospen und Blüten, während es im Sommer mehr Beeren und Früchte gibt. Ein paar Insekten als extra Proteinzufuhr sind auch gern gesehen.

Zum Herbstbeginn wird die Ernährung der Haselmaus dann umgestellt auf Nüsse und Eicheln, um sich ein Fettpolster für den kommenden Winter anzufressen. Nahrungslager wie bei den Eichhörnchen werden nämlich nicht angelegt.

Quelle: www.deutschewildtierstiftung.de

Steckbrief Haselmaus: Tier des Jahres 2017

Familie

Bilche
Erscheinungsbild

Orangebraunes Fell
weißer Fleck an Brust / Hals
große schwarze Knopfaugen
behaarter Schwanz

Gewicht & Größe 15-35 g 
bis zu 7 cm + Schwanz (6 cm)

Lebensraum An Waldrändern von Laub- und Mischwäldern mit vielfältigem und ausgeprägtem Unterwuchs

Nahrung Nüsse
Baumfrüchte
Beeren
Blüten
Knospen
Insekten
Würmer
Vogeleier
Samen
Kerne

Winterschlaf Von Oktober bis April in Laub, Erde, Baumhöhlen und Nistkästen

Fortpflanzung Geschlechtsreife nach 1 Jahr
1. Paarung nach dem Winterschlaf
zieht innerhalb von 2-3 Monaten 2-5 Junge auf
1-2 Würfe pro Jahr

Lebenserwartung bis zu 6 Jahre

Feinde Mauswiesel
Hermelin
Rotfuchs
Wildschweine
Greifvögel
Eulen
Wildkatzen
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