Heimische Hölzer - Sinnvolle Alternativen zum Tropenholz für jeden Zweck

Die Regenwälder sind weltweit bedroht

In der deutschen Forstwirtschaft hat sich ein nachhaltiger Abbau von Holz durchgesetzt, der durch spezielles Forstwerkzeug für Waldarbeiter erleichtert wird.

Die großen 
Regenwaldgebiete in anderen Teilen der Welt sind dagegen durch fortwährenden Raubbau vom Aussterben bedroht. Grund dafür ist die illegale Holzgewinnung, durch die beispielsweise in Asien etwa schon über die Hälfte des Regenwaldes verschwunden ist. Je mehr Bäume gerodet werden, desto größer ist auch die Gefahr verheerender Waldbrände.
Proteste und Schutzmaßnahmen für den Tropischen Regenwald gibt es seit vielen Jahren:
  • Schutzgebiete wurden auf allen Kontinenten geschaffen. Die größten befinden sich in Brasilien, im Kongo und um das Amazonasbecken, die kleineren Parks sind dagegen oft unterfinanziert
  • Stiftungen wie der WWF oder Oroverde setzen sich für den Erhalt der Regenwälder ein
  • das Washingtoner Artenschutzübereinkommen hat seltene Bäume wie das Amerikanische Mahagoni oder die Gonystylus-Arten aus Südostasien (Handelsname „Ramin“) in die Liste der bedrohten Arten aufgenommen
  • Siegel wie das FSC (Forest Stewardship Council) setzen sich für nachhaltigen Abbau in Tropengebieten ein. Das Holz wird vom Sägewerk bis zum Geschäft verfolgt und durch unabhängige Gutachter kontrolliert. Der Verbraucher kann schließlich Holz- und Papierprodukte mit dem FSC-Siegel im Einzelhandel kaufen.
Obwohl das FSC-Siegel vom BUND, Greenpeace und NABU unterstützt wird, ist es bis heute Gegenstand von Kritik, da die Kriterien zum Erhalt des Siegels als nicht streng genug bezeichnet werden. Wirkungsvoller Schutz des Regenwaldes kann erst entstehen, wenn eine sinnvolle Alternative zum Tropenholz aufgezeigt wird. Der Blick sollte deshalb verstärkt auf Holzquellen aus der Region gelenkt werden, die bei der Holzverarbeitung verwendet werden können.

Welche heimischen Hölzer eignen sich als Alternativen?

Die Tropenwaldstiftung Oroverde hat sich einmal auf Spurensuche begeben: Welche Tropenhölzer werden in bestimmten Einsatzbereichen verwendet – und was wären einheimische Alternativen? Bei der Fertigstellung von Möbeln, Fenstern und Türen wird beispielsweise gern auf Tropenholz zurückgegriffen. Dabei bieten sich hier durchaus heimische Arten wie die Douglasie, Eiche, Ulme oder die Lärche an.

Im Schiffsbau wird bevorzugt Holz vom asiatischen Teakbaum verwendet, da ein Schiffsdeck aus Teakholz bei Nässe nicht rutschig wird. Zudem wurden lange Zeit viele Gartenmöbel aus dieser gefährdeten Art hergestellt. Als heimische Alternative dazu hat sich die Robinie herauskristallisiert. Sie verbindet die Widerstandsfähigkeit gegen Pilze und Insekten mit einer hohen Dichte, die noch über der der Eiche liegt.

Holzfußböden, Außenverkleidungen und Arbeitsplatten

Fußböden sollen edel aussehen und trotzdem leicht in der Pflege sein. In diesem Bereich wird meist ein aus Kamerun oder dem Kongo stammendes Holz verwendet, das vom Laubbaum „Wengé“ gewonnen wird. Auch in diesem Fall stellt die Robinie eine echte Alternative dar, da sie unempfindlich auf den Einsatz von Reinigungsmitteln reagiert. Fenster von Fachwerkhäusern und Außenverkleidungen wie Schindeln in Bayern oder in der Eifel gelten als typisch deutsches Kulturgut und sind ein bei Touristen beliebtes Fotomotiv. Ein Grund mehr, sie auch aus einheimischen Hölzern wie der Zeder oder der Lärche herzustellen.

Für solide Tisch- und Arbeitsplatten eignen sich harte Hölzer wie die Eiche, Esche oder die Birne. Und bei kleinen Produkten wie Frühstücksbrettern oder Serviettenringen kann man durchaus einmal darüber nachdenken, sie aus alternativen Materialien wie etwa Keramik herzustellen.

Kompakt zusammengefasst: Heimische Hölzer statt Tropenholz

Statt Tropenhölzern sollten Sie zu heimischen Hölzern greifen. Sie sind

  • Teil einer nachhaltigen Forstwirtschaft
  • regional erhältlich ohne lange Transportwege
  • gleichwertig zum Tropenholz in der Verwendung
  • ohne Einfluss auf die Zerstörung der Artenvielfalt
  • in jedem Bereich einsetzbar
Verwendung Tropenholz Heimische Alternative
Tisch- & Arbeitsplatten Bongossi, Iroko, Teak, Wengé Birne, Buche, Eiche, Esche 
Außenverkleidungen Agba, Cedro, Makoré Lärche, Robinie, Zeder
Fußböden, Parkett Kokrodus, Mersawa, Wengé Buche, Eiche, Esche, Kiefer, Robinie
Möbel, Fenster & Türen Afzelia, Brasilkiefer, Framiré, Limba, Teak, Wengé Douglasie, Eiche, Ulme, Lärche 
Schiffsbau & Gartenmöbel  Teak Robinie

Umweltschutz als höchste Priorität

Alternativen zum Tropenholz gibt es demnach genug. Voraussetzung bei diesen Überlegungen ist allerdings immer, dass der Umweltschutzgedanke über dem Streben nach Profit steht. Durch den Verzicht auf tropische Hölzer, Unterstützung von Stiftungen, Einsatz von Forstschutz Produkten und die Konzentration auf mögliche, heimische Alternativen kann man den weltweiten Raubbau an den Regenwäldern etwas entgegenstellen.