Fakten & Zahlen über das Rehwild
Oft wird das Reh fälschlicherweise für die "Frau vom Hirsch" gehalten. Hier ein paar Fakten und Zahlen, die das widerlegen. Rehe sind zwar eine Hirschart und gehören auch zu der Familie der Hirsche, sind aber eine eigene Gattung. Der Rehbock trägt ein Gehörn, der Hirsch ein weit endenreicheres Geweih. Der Rehbock wirft sein Gehörn jedes Jahr in der Zeit von Oktober bis Dezember ab, der Hirsch zwischen Februar und April. Bei den Rehböcken gibt es Knopf-, Spießer-, Gabler- und Sechser-Gehörne.
Rehe bevorzugen die Dämmerung und ziehen besonders gern nach Niederschlägen zum Äsen auf Wiesen und lichte Waldflächen mit Unterbewuchs. Rehe leben im Sommer überwiegend territorial und im Winter in Notgemeinschaften, in sogenannten Sprüngen zusammen.
Als Konzentratselektierer sind sie eher Feinschmecker. Zur Nahrung der Konzentratselektierer gehören leicht verdauliche Nährstoffe, wie Zucker, Stärke und Proteine. Pflanzenfasern und Zellulose kommen daher selten im Nahrungsangebot vor. Auf dem folgenden Foto sehen Sie die körperlichen Unterschiede zwischen Rehbock (links) und Rothirsch (rechts).
Blattzeit, Hexenringe und Fiepen
- Unterordnung: Wiederkäuer
- Familie: Hirsche
- Gattung: Rehe
- Bock ♂
- Ricke/Geiß ♀
- Höchstalter: ca. 12 - 15 Jahre
- Größe: ca. 80 cm
- Gewicht: ca. 12-32 kg
- Paarungszeit: Juli/August
- Setzzeit: Mai/Juni
- Jungtier: 1-3 Kitze, überwiegend 2 Stück
- Bock wirft Gehörn von Oktober bis Dezember ab
- Haarwechsel beim Rehwild zweimal jährlich
- ausgeprägter Geruchssinn
- Lebensraum: Mischwald mit Strauchbewuchs, Feldgehölze, Felder und Wiesen sowie Waldrandzonen
- Konzentratselektierer
- Äsung: Kräuter, Triebe, Knospen, Blätter, Blüten, Früchte, wenig Gras
- natürliche Feinde: Fuchs, Wolf, Luchs, Wildschwein
Der Blattschuss – der perfekte Schuss?
Beim Schalenwild wird der jagdliche Schuss mittig auf das Schulterblatt als Blattschuss bezeichnet. In der Jagdpraxis wird allerdings oft der Schuss direkt hinter das Blatt, in die Kammer, bevorzugt. Dieser Schuss ist genauso sicher und sofort tötend, da Herz und Lunge getroffen werden. Das Schulterblatt bleibt so allerdings unbeschadet und kann mit verwertet werden. Wildbret vom heimischen Reh ist sehr beliebt, allein in der Jagdsaison 2015/16 wurden laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) 8630 Tonnen Rehfleisch in Deutschland verzehrt.
Bret vom Reh – nachhaltig vielseitig
Das Wildfleisch – auch Wildbret genannt – vom Rehwild ist neben dem Wildbret vom Schwarzwild ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Es ist nicht nur besonders schmackhaft sondern auch extrem gesund. Rehwild besitzt nur circa 2 g Fett pro 100 g Muskelfleisch und enthält kaum Cholesterin, dafür aber Vitamine und Mineralstoffe, wie Eisen, Kalium, Phosphor und Zink. Rehfleisch verfügt über eine feine, zarte und dunkelrote Faserstruktur. Aus dem Rücken oder den Keulen können Sie hervorragend Grillfleisch zubereiten. Eventuell kurz in Öl einlegen, abtropfen lassen und dann von beiden Seiten zwei bis drei Minuten auf den heißen Grill legen. Etwas frischer Pfeffer, ein wenig Salz und fertig. Lesen Sie dazu auch gerne unseren Beitrag im Magazin.