1. Was ist die Afrikanische Schweinepest (ASP)?

Die ASP ist eine Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, für die es in absehbarer Zeit keinen Impfstoff geben wird. Die Krankheit äußert sich durch hohes Fieber und andere schwere, unspezifische Symptome. Erkrankte Tiere nehmen kein Futter mehr auf, reagieren auf wenig Reize, liegen beieinander, haben ein verringertes Fluchtverhalten und leiden unter Atemproblemen. Einige Fälle weisen blutigen Durchfall, Krampfanfälle und Nasenbluten auf. Die Afrikanische Schweinepest kann alle Geschlechter und alle Altersklassen betreffen. 

Beim Aufbrechen der erkrankten Tiere können Veränderungen an den Lymphknoten (blutig-marmorierte Schnittflächen), den Nieren (flohstichartige Einblutungen), den Lungen (schaumiger Inhalt, Blutungen) und anderen Organen festgestellt werden. Da auch das Immunsystem beeinträchtigt ist, können auch andere Erkrankungen wie Räude oder Wurmbefall verstärkt auftreten. Die ASP ist eine Seuche mit hoher Übertragungsfähigkeit (Kontagiosität) und endet meistens tödlich. Nur in Afrika haben einige Tiere das Virus überlebt.

2. Für wen ist die Afrikanische Schweinepest gefährlich?

Erkranken können nur Haus- und Wildschweine, diese aber gleichermaßen. Weder wir Menschen noch andere Haus- und Wildtiere sind in Gefahr.

3. Wie wird die Krankheit übertragen?

Die Krankheit, das heißt das Virus, kann direkt oder indirekt übertragen werden. Direkter Kontakt bedeutet von Tier zu Tier. Wie eng allerdings dieser Kontakt sein muss, ist noch nicht ganz geklärt. Indirekter Kontakt heißt durch verseuchte (kontaminierte) Nahrungsmittel und Gegenstände. Entsorgen Sie daher keinerlei Nahrungsmittel in der freien Natur!

Gefundene und verdächtige Schweine-Kadaver bitte vor Ort liegen lassen und den zuständigen Amtstierarzt verständigen. Der Abtransport ist wegen Verschleppungsgefahr nur in einem geschlossenen, dichten Behälter zulässig.

4. Darf weiterhin Schweinefleisch und Wildbret vom Wildschwein verzehrt werden?

Da keine Ansteckungsgefahr für uns Menschen besteht, darf Wild- wie auch Hausschwein weiterhin auf unseren Esstisch. Der Verzehr ist unbedenklich. Außerdem werden in den betroffenen Gebieten alle geschossenen und verendeten Wildschweine gründlich untersucht. Nur das Wildbret von „gesunden“ Stücken kommt in den Handel. Hausschweinprodukte aus verseuchten Gebieten (Restriktionszonen) dürfen und kommen gar nicht in den Umlauf.

5. ASP was kann und muss präventiv getan werden? 

Bis jetzt ist die Seuche bei uns in Deutschland noch nicht angekommen. Der letzte Nachweis stammt aus Tschechien, ca. 350 km von unserer Grenze entfernt. Die natürliche Ausbreitung von Wildschwein zu Wildschwein geht langsam voran. Sie beträgt nach Angaben der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA höchstens 25 Kilometer pro Jahr. Rasant ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit über den Menschen: Auf Transitstrecken kann sich das Virus mit 90 Kilometern pro Stunde fortbewegen. Das Virus kann selbst am Schuh mehrere Monate überleben. Anbei einige Maßnahmen, wie wir alle das Risiko der Ausbreitung eindämmen können. Wie bei vielem ist die gründliche Reinigung und Desinfektion von Gegenständen, mit denen das Virus in Kontakt gekommen sein könnte, von extremer Wichtigkeit. Der Deutsche Jagdverband spricht hier von Biosicherheit.

Das Virus hält sich leider besonders lange und besonders gut in Schweiß. Daher sind folgende Dinge nach jedem Kontakt mit Schweineblut oder Wildschweinschweiß mit besonderer Sorgfalt zu reinigen und zu desinfizieren:

  • Messer
  • Aufbrechsägen
  • Wildschlepphaken
  • Wildwannen und Eimer
  • Stiefel
  • Hosen, Jacken
  • Lappen

Weiterhin kann sich das Virus in Rohwurst oder Rohschinken befinden. Für uns ungefährlich. Weggeworfen im Wald, gefressen vom Schwarzwild – kann dies sein Todesurteil und das vieler Artgenossen sein.

Eine weitere vorbeugende Maßnahme zur Ausbreitungsbekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist die Reduktion der Schwarzwildbestände. Sinnvoll ist, hierbei verstärkt junge Bachen zu bejagen, da diese maßgeblich zur Vermehrung beitragen. Der Elterntierschutz muss allerdings immer eingehalten werden. Bachen mit abhängigen Frischlingen dürfen nicht erlegt werden.

Aber wie sagte ein Jagdleiter bei seiner Ansprache auf der letzten Drückjagd: „Wir bejagen das Schwarzwild, wir bekämpfen es nicht.“ Waidgerechtes Jagen hat immer noch höchste Priorität.

6. Weiterhin Jagdreisen in ASP-Länder buchen?

Länder, die von dem ASP-Virus betroffen sind sollten gemieden werden. Dies sind momentan Polen, Tschechien, das Baltikum, die Ukraine, Weißrussland sowie Russland. Ist die Reise schon gebucht oder Sie kommen gerade von der Reise zurück, sollten Sie auf Biosicherheit achten. Wie oben schon beschrieben: alles was mit auf Reisen war gründlich reinigen und desinfizieren. Auch im verseuchten Schlamm an den Autoreifen hält sich das Virus wochenlang. Gut und vollständig präparierte Trophäen aus jeglichen Ländern sind hingegen unbedenklich.

7. ASP-Ausbruch was ist zu tun?

Wichtig ist die Früherkennung und das umgehende Melden des Ausbruches. So können Maßnahmen eingeleitet werden, um die Verbreitung sofort zu unterbinden. Der DJV hat gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut einen Maßnahmenkatalog nach dem Werkzeugkasten-Prinzip entwickelt: Je nach Jahreszeit, Topographie oder Vegetation müssen unterschiedlichste Maßnahmen kombiniert werden. Der Maßnahmenkatalog hat Empfehlungscharakter, die Krisenstäbe vor Ort müssen im Seuchenfall dann die besten Maßnahmen kombinieren.